Das Leben sorgt für mich

Die Vorstellung, heute 27 Kilometer zu wandern war mit dem Zustand meiner Beine und Füße nur schwer zu vereinbaren. Die rechte Ferse ist mittlerweile dreifach verpflastert, schlimmer jedoch ist das linke Bein. Es fühlt sich an, als wären an diversen Stellen Knoten in den Muskelsträngen… war vielleicht doch so keine gute Idee, so ein Kaltstart mitten im Winter.
Doch das Leben sorgte für mich. Erst meine Zimmernachbarin, die fragte, ob ich denn auch Magnesium nehmen würde. Ääähh, nööö… (sonst mach ich das IMMER, dafür habe ich Zeugen!) … ÜBERHAUPT nicht dran gedacht.
Und dann meine Vermieterin, Frau Balk, die nicht nur Nahrungsergänzungsmittel vertreibt und mir eine Dose Magnesium-Calcium-und-überhapt-Tabletten abfüllte (umsonst!), sondern mich dann auch noch ein gutes Stück des Wegs mit ihrem Auto brachte!

Also setzte die heutige Etappe erst nach 12 Kilometern ein. Erstes Highlight war das Wetter! Zweites Highlight: der sehr hübsche Heye See, an dem ich bei der Umrundung heute alleine war. Gut vorstellbar, dass es dort an einem Hochsommer-Wochenende UN-ER-TRÄG-LICH ist!! Aber heute? Ein Traum!

Der Rest der Etappe bestand aus ländlicher Idylle, wobei sich die Landschaft sogar schon ETWAS weniger platt zeigte (auf den Fotos kaum zu erkennen). Das werden doch nicht schon die Ausläufer der Mittelgebirge sein!?

Da das Wetter viele schöne Sonnenpausen zuließ – mal aufm Jägerstand, mal auf der Dünge-Anhänger-Deichsel – war ich tatsächlich SEHR guter Dinge, als ich nach 15 Kilometern um 15 Uhr am Steinhuder Meer ankam.

Mein Domizil für heute Nacht, das „Strandhotel Weisser Berg“, ist eine Mischung aus Surfers Paradise, Sansibar und „Weißer Düne“ und verbreitet den Charme von unaufgeregter Coolnes, aber auch hier möchte ich nicht im Sommer sein. Ich fange an, die Terminierung meiner Unternehmung richtig gut zu finden.
Nach solch einem Sonnentag in der Weisser-Berg-Lounge am Feuer zu sitzen und Flammkuchen und Weißweinschorle zu schnabulieren verbreitet zum ersten Mal deutlich Urlaubsfeeling und tut mir RICHTIG gut. Und der spanische Barmann tut das Übrige. 🙂

Na gut, die Kerze könnte noch entflammt sein…

Der Bembel am 05. Februar geht natürlich an Frau Balk für ihre selbstlosen Dienste in Sachen Magnesiumzufuhr und Wegverkürzung.

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