Übern Deister gehn …

Heute bin ich übern Deister gegangen. Und das nicht sprichwörtlich, sondern tatsächlich mit meinen eigenen Füßen! Für alle, die das Sprichwort nicht kennen: „Übern Deister gehn“ bedeutet im norddeutschen Raum soviel wie sterben oder verschwinden und ist gleichbedeutend mit dem Ausdruck „über den Jordan gehen“. Also wie gesagt, gottseidank nicht sprichwörtlich… 😉

Und endlich macht das Höhenprofil von Frau Komoot auch mal Sinn! 560 m hoch und 520 m wieder runter. Yeaahh! Es leben die Mittelgebirge!
Los ging es wie gewohnt gegen 10 Uhr in Bad Nenndorf mit frisch verpflasterten Füßchen. Nach kurzer Zeit kam der „Große Deister“ (wie er sich auch nennt) in Sicht. Adleraugen erkennen den Fernmeldeturm am Horizont im Wald (er wird später noch eine Rolle spielen).

Es zeigte sich ziemlich schnell, dass ich nicht nur an den E1, sondern auch an so etwas wie eine Wander-Infrastruktur angedockt habe. Da gab es Wegweiser mit Distanzangaben, die Wanderer bewältigen können (und nicht nur Fahrradfahrer), Wanderkarten, Sitzbänkchen, Grillplätze und v.a. Gastronomie, die auf Wandersleute eingestellt ist und ge-öff-net hat!!

Und so ging es lustig durch den Wald, rauf und runter, bei zunehmend sonnigem Wetter und heute zum ersten Mal mit wirklich brauchbaren Füßen. Schweinehund hatte heute wohl besseres vor und hatte sich getrollt.

Der Deister ist als exponierter Höhenzug offenbar prädestiniert für Türme. Und dies nicht nur in der Rapunzel-lass-dein-Haar-herunter-Variante – sie hätte ihre helle Freude! Auch die Fernmelde-, Telekommunikations- und Fernsehbranche sowie die Flugsicherung haben den Deister für sich entdeckt und seinen Kamm mit Türmen bestückt. Unten rechts übrigens wieder der Eingangs erwähnte Fernmeldeturm.

Nach guten 10 Kilometern war im Nordmannsturm nebst Besteigung eine herrliche Pause angesagt mit bollerndem Holzofen, Reibekuchen und Saftschorle sowie einer größeren Anzahl ebenfalls wanderfreudiger Menschen – alle 60 plus.

Die weitere Etappe bot herrliche Waldwege, eine weitere Pause im Annaturm und immer wieder tolle Ausblicke, die im Abendlicht immer noch grandioser wurden. Der Blick zurück (großes Bild) zeigt mit dem Fernmeldeturm am Horizont (diesmal aus der entgegengesetzten Richtung) die Länge der heutigen Etappe – 26,6 Kilometer.

Der Bembel am 07. Februar geht an den Touristenverbund „Großer Deister“ für die wirklich herrlichen Natur- und Wanderwege und die Platzierung gepflegter Gastro daselbst.

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