Weil es hier ja ganz hübsch ist, die Füße ausgelüftet und Kleidungsstücke gewaschen werden möchten, war in Hameln von vorn herein ein Pausentag eingeplant. Und zwar heute.
Ich hatte mir vorgestellt, in der Gäste-Waschmaschine der Jugendherberge meine Wäsche zu waschen und danach mit Frau Komoot und Schweinehund in gemütlichen Cafés in der Altstadt rumzulungern.
Doch es kam anders (ich fasse mich kurz, denn es ist etwas traurig …):
- Der Herbergsvater (heißt DAS eigentlich noch so?) sah mich irritiert an, nein, SIE hätten keine Gäste-Waschmaschine und nein, einen Waschsalon gäbe es in Hameln auch nicht, das sei ja schließlich keine Großstadt. Ach so …
- Im Übrigen würde er nach dem Frühstück nach Hause gehen, ich sei also bis morgen früh alleine in der Jugendherberge (die 110 Betten hat). Aha!
- Der Gute war nicht auf dem aktuellsten Informationsstand in Sachen Waschsalons. Mit Oles Unterstützung habe ich einen solchen im Internet aufgespürt, der just vor einer Woche eröffnet hat. Was für ein Zufall!
- Dort lud mich Familie T. am Vormittag ab und verschwand gen Norden, um noch vor dem schlimmsten Sturm wieder in Bremen zu sein.
4. Mit sauberer Wäsche im Rucksack zuckelte ich Richtung Altstadt. Dort: Nix los, tote Hose, Hund begraben, verendet überm Zaun hängende E1-Wanderer früherer Tage …
Der im einzigen geöffneten Café erstandene Käse-Mandarinen-Kuchen wurde mir später von „Sabine“ von der Außen-Fensterbank geweht, wo ich ihn für später kalt gestellt hatte.
5. Den restlichen Tag habe ich in Einzelhaft verbracht. Draußen tobte „Sabine“, während ich zusammen mit Frau Komoot die potenziell nächsten Etappen geplant habe – je nachdem, was das Wetter so weitergehend mit uns vorhat – und Schweinehund hat unsere Füßchen gewärmt. So hatten alle was zu tun!
Den Bembel hat sich der gewitzte Mensch verdient, der vor einer Woche einen Waschsalon in Hameln eröffnet hat. Sachen gibt‘s!?




