Gestern war der vorläufige wettertechnische und mentale Tiefpunkt des Abenteuers erreicht. Schon beim Aufwachen fühlten sich meine Beine an, als hätte Schweinehund die ganze Nacht drauf gelegen (und gelegentlich reingebissen), die Wetteraussichten waren miserabel (Kälte, Schneefall) und die Wälder rund um Altenbeken „eigentlich“ gesperrt wegen Forstarbeiten. Nicht einmal Frau Komoot hatte Ambitionen, sich 22 Kilometer durch fast unpassierbare Kahlschläge und verschlammte (und zudem gesperrte) Waldwege bis Willebadessen durchzuschlagen. Aber wie wir so sind, sind wir wenigstens mal losgetigert (Schweinehund unter Protest).
Als uns allerdings auf der Höhe tatsächlich der Wind und das Schneetreiben erwischten, war es um die Moral völlig geschehen. Schweinehund hatte es geschafft! Nein, ich war nicht länger bereit, stundenlang bei Eiseskälte, Schneeregen und Maschinengewehrsalven durch kahlgeschlagene, hochgradig vermatschte Wälder zu laufen und in zweitklassigen Hotels mutterseelenallein drittklassiges Essen zu spachteln. Was genug war, war genug! Also steuerten wir Bad Driburg an, um von dort den Zug nach Hause zu nehmen.
Kurz vor dem Abstieg nach Bad Driburg lagen die Iburg und der König-Karls-Turm am Weg. Und dort: eine geöffnete Gastwirtschaft, hurra! Die Wirtin und der dort beim Bier an der Theke herumlungernde Vorsitzende des Eggegebirgs-Wandervereins (oder so) fielen unisono ein in das Lied des Schweinehundes. Ach, was für ein schlimmes Wetter aber auch und die Kahlschläge, nein, nicht wegen des Sturms, sondern wegen des Borkenkäfers (ach so!) …
Ich machte, dass ich wegkam! Jedoch: Widerstand regte sich… soo schlimm was das Wetter doch gar nicht und überhaupt, was eine richtige Wandersfrau war, und vielleicht waren Borkenkäfer und Forstarbeiter ja nicht flächendeckend auf meiner Route unterwegs, und das Hotel in Willebadessen ist eh nicht kostenfrei stornierbar … also stieg ich in den Zug nach Willebadessen.
Dort schloss ich mich in meinem Hotelzimmer ein, war traurig bis ratlos und habe tatsächlich beschlossen, nach Hause zu fahren.
Es muss auch Tage ohne Bembel geben.









