Arles ist hübsch. Und auch pittoresk, wie eine gute Seele neulich meinte. Das durfte ich ausgiebig bei meinem heutigen Stadtspaziergang erleben. Ich finde, Frau Komoot hat dabei eine besonders schöne Form in den Arlesener Stadtsand gemalt.
Das hat doch was sehr Künstlerisches, was wohl ansteckend ist, immerhin tobten sich in diesem kleinen Städtchen hier gleich zwei der ganz Großen aus: Vincent van Gogh und Pablo Picasso.
Heute jedoch gehörte meine Aufmerksamkeit erst einmal dem Stadtbild. Es ist, was es ist, und es entspricht zu hundert Prozent dem Klischee eines provenzalischen Städtchens: Kirchen, Sandsteinhäuschen, Pastelltöne, Lädchen, Bars und das eine oder andere römische Gemäuer. Aber das Licht, das besondere Licht, das die Stadt sozusagen von innen heraus leuchten lässt, das ist schon bemerkenswert, und um das zu sehen, muss man nicht Vincent heißen!
Das angesprochene römische Gemäuer ist UNESCO-Welterbe-Stätte, und um dies adäquat zu würdigen, habe ich mir einen Welterbepass gekauft. Für 12 statt 16 Euro (2 Euro Ermäßigung, weil ich in Arles residiere und weitere 2 Euro, weil Winter ist – aha!?) kann ich mir nun in den nächsten sechs Monaten alle „Monumente“ und Museen in Arles ansehen. Ich hoffe, dass ich das schneller schaffe …
Heute jedenfalls habe ich die Arena erst einmal nur umrundet und mir das Théatre antique genauer angesehen. Und da mich Frau Komoot mit ihrer Stadtsandmalerei angesteckt hat und es hier ja sowieso in der Luft liegt und die küssenden Musen hier lauernd auf den Mauern sitzen, habe ich auch ein, zwei Stückchen Kunst gezaubert.
Der eine oder die andere mag sich nach Beschau der Fotos fragen, wo denn eigentlich all die abertausend Touristen geblieben sind, die sonst Welterbe-Stätten bevölkern. (Sonst muss man die ja beim Fotografieren immer durch gewitzte Perspektivwahl „ausblenden“.) Aber: die sind schlicht und einfach nicht da!
Es ist befremdlich und entspannend zugleich, dass ich hier bis auf ein paar französische Paare eigentlich noch keine Touristen gesehen habe (deutsche schon gar nicht), obwohl allerorten sichtbar ist, dass die Stadt eigentlich vom Tourismus lebt. Und so konnte ich friedlichst im Schlenderschritt ein ums andere mal das Amphitheater umkurven, einen kleinen Schwatz mit Frau Kulturerbe halten, mich in diese und jene Gasse treiben lassen, hier und da stehen bleiben, ohne weitergeschoben zu werden, und mir im Café das Sonnenplätzchen sogar aussuchen.
Auch Schweinehund steuert heute mal wieder ein Foto bei (das Motiv erinnerte ihn wohl an irgendwas … die Qualität lässt allerdings zu wünschen übrig, weil er sich nicht so nah rangetraut hat) …
… mit dem Antrag, dass dieses Hundchen doch bitteschön einen Bembel bekommen soll, dafür, dass er soo schön in der Ladentür lungern kann. So soll es sein!















