Fuchstanz

Als ich heute morgen los wollte, ging pünktlich zum Abmarsch ein Regenschäuerchen hernieder, so dass Schweinehund sogleich am entzückenden Cafè Sabel in Glashütten einen Haken machte und darin verschwand. Und so nahmen wir ein zweites Frühstück in Form von Schokocroissant und Cappuccino zu uns und amüsierten uns prächtig mit den dort arbeitenden älteren Damen.

Danach ging es dann aber wirklich los über den Hochtaunus Richtung Frankfurt oder so, also zumindest zu irgendeinem Bahnhof. Es wurden dann 13 Kilometer nach Königstein plus 8 unaufgezeichnete Kilometer in Darmstadt wegen unkoordinierter Reiseorganisation.

Wir wussten es schon, aber heute im Hochtaunus nahe Frankfurt wurde es nochmals deutlich: Die Sport- und Freizeitindustrie treibt wirklich merkwürdige Blüten. Da cruisen 8-Jährige mit einem Mountain-E-Bike durch den Wald, verpackt in eine Rüstung aus Knie-, Arm- und Kopfschonern, da surren Hobby-Drohnen durch die Luft und der ganze Hochtaunus ist übersäht mit senkrecht herabschießenden Singletrails (Pfade für Mountain-Biker) die keinem Reh mehr irgendeine Chance lassen. Da ist nix mehr mit Waldesruh (auch wenn es auf manchem Foto so aussieht).

Das Ganze gipfelte an einem Ort namens Fuchstanz – siehe unten. Man muss keine Hellseherin sein, um zu erkennen, dass DORT bestimmt keine Füchse mehr tanzen und erst recht nicht sagen sie irgendwelchen Hasen „Gute Nacht“.

Eigentlich hatte ich geplant, sowohl den kleinen Feldberg als auch den Altkönig zu besteigen und sah Letzteren auch schon recht nah dort liegen (1. Foto), aber dann wurde Frau Komoot von der „Neuen Wegführung“ des E1 aus dem Konzept gebracht und ehe wir uns versahen, waren wir schon vorbei an den – im wahrsten Sinne des Wortes – Highlights. Dann eben nicht! Dafür führte uns der Weg zu einem hübschen Aussichtspunkt, von wo aus wir Richtung Frankfurt und Darmstadt sahen und am Horizont sogar den Odenwald erahnen konnten.

Der Rest ist schnell erzählt: Königstein, so lassen königliche Architektur, Villen und Gärten vermuten, ist Speckgürtel von Frankfurt. Dort setzte ich mich in den Zug nach Frankfurt Hauptbahnhof. Die Fahrt dorthin, mein Aufenthalt dort und die anschließende Fahrt nach Darmstadt sorgten für einen weiteren Kulturschock (aber was tut man nicht alles, um zwei wirklichwirklich sehr unschöne Etappen zu überspringen?). Mein Hotel hier in Darmstadt, der Blick aus dem Fenster und mein Besuch im Waschsalon gaben mir dann den Rest. Kinder, Kinder, bin ich froh, wenn ich morgen in den Odenwald darf!

Der Anti-Bembel geht an die Mannen (und Frauen) von der E1-Wegänderungs-Kommission. Ihr seid mir ja welche – an den Highlights vorbei … tsssss!

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