Liebes Lottchen, tun mir die Füße weh! Obwohl nur 23 Kilometer bis zur hübschen Kuralpe, fühle ich mich nach dieser ersten Odenwald-Etappe, als wären meine Füße mindestens in eine hessische Äbbelwoi-Presse geraten. Ich glaube, da hilft heute nur salben … oder genug Rotwein!
Meine These: Es liegt am Untergrund! Kein Meter Wald- oder Wiesenboden heute – nur Asphalt und Schotter.

Darmstadt zeigte sich heute Morgen nicht wesentlich freundlicher als gestern Abend, was aber vielleicht an einem grauen Sonntagmorgen im Juni (wo die Sonne doch eigentlich hell vom blauen Himmel strahlen sollte) zu viel verlangt ist. Theoretisch weiß ich – und das wurde durch freundliche Hinweise bestätigt – dass es dort die Mathildenhöhe gibt, eine sehenswerte Jugendstil-Siedlung, praktisch aber musste die heute ohne mich auskommen. Ach, man hat ja nie Zeit für die Kultur!
Eigentlich zeigte die WetterApp für heute SEHR graue Wolken und drei Regentropfen (also VIEL Regen) und den ganzen Tag sah es tatsächlich auch so aus. Allein die Wolken waren da – nur der Regen hat uns bisher nicht erreicht.
Die ersten Kilometer waren so unspektakulär, dass es davon nur ein verwackeltes Ententeich-Foto von Schweinehund gibt. Typische Naherholungsgebiet-Waldwege, langgezogen und schotterig … und laangweilig.
Dann aber tauchte ich ein in die Odenwald-Landschaft. Sie ist genauso schön wie die des Taunus, nur kleinteiliger.
Immer mal wieder gab es Ausblicke, einerseits zurück auf Frankfurt und den Taunus, andererseits nach rechts auf die Rheinebene und den, äähh… Pfälzer Wald (?).
Leider verdunkelten besagte Wolken nicht nur den Himmel, sondern auch die Sicht. Nachdem ich 15 Kilometer ohne Regen hinter mir hatte, waren die Wolken so dick und schwer und dunkel, dass ich losspurtete und die restlichen Kilometer im Sturmschritt zurücklegte, weil ich ein ziemliches Unwetter erwartete. Schweinehund galoppierte kopfschüttelnd neben mir her. Wenn ich gewusst hätte, dass BIS JETZT kein Tropfen Regen fallen würde, hätte ich uns das erspart.
Der Ankunft an der Kuralpe folgten übergangslos ein Cappuccino, eine Sahneschnitte und ein Schläfchen auf meinem schönen Zimmer. Die alte Wandererinnen-Regel bewahrheitet sich heute mal wieder:
„Hast übernachtet du im Sumpf, ist das nächste Bettchen Trumpf.“
… oder so ähnlich … nach zwei Gläsern Rotwein (rotnasig jodelndes Emoji)!
Ein Hoch auf die Kuralpe (unbedingt bei Gelegenheit vorbeischauen) und einen Bembel dazu!







