Da für heute Nacht in Engen, dem offiziell nächsten Etappenziel, keine Unterkunft zu bekommen war, musste ich 5 km hinter Engen, in Welschingen, ein Fremdenzimmer im Gasthof Adler buchen. Das machte die Etappe zu einer extrem langen, doch mithilfe einer sehr kooperativen Frau Komoot haben wir sie ebenso großzügig wie geschmeidig auf dann 27 Kilometer verkürzt. (Engen ließen wir links liegen…)
Nach zwei – motivational gesehen- eher durchwachsenen Tagen war die Wandertruppe bestehend aus Frau Komoot, Schweinehund und mir heute Morgen wieder einigermaßen fit am Start, und so konnte ein – rückblickend gesehen – grandioser Wandertag beginnen.
Erstes Highlight: Die Sauschwänzlebahn, eine historische Museumsbahn, die sich dem Kringelschwänzchen eines weiblichen Schweins gleich die Berge hinaufwindet. Schweinehund fand‘s natürlich zuckersüß und lauerte an der Strecke auf das Vorbeidampfen des Bähnchens. Silke und somit die Fotografin hat sie leider verpasst, weil sie sich mit einer entgegenkommenden E1-Wanderin verquatscht hat – endlich mal wieder eine! Anna, alles Gute auf deinem Weg Richtung Norden!
Der Weg zeigte sich fortan wunderbar bergpfadig – im Gegensatz zu schotterwegig oder teerstraßig – und war zwischenzeitlich auch mal uneins mit Frau Komoot, so dass ich mich durch mannshohes Gras schlagen musste.
Als wir aus dem Dickicht traten, lag vor uns eine Prärie-artige Landschaft. Schweinehund setzte sofort seinen gelangweilten Gaucho-Blick auf, kaute fortan an irgendwelchen Grashalmen herum und tat fürchterlich cool.
Ich konnte nicht aufhören zu fotografieren, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es derlei Fotos auch schon aus dem Taunus und dem Kraichgau gibt. Ist doch immer wieder schön, so ne Prärie!
Und dann waren wir auf einmal in der Hegau mit ihren „vulkanisch geprägten Hegauer Kegelbergen“ (Wiki), die sich pittoresk aus der Landschaft erheben und wiederum zum Fotografieren und zu reichlich Himmelsliegen-Pausen einladen.
Überhaupt war das heute mal wieder eine sehr Pausen-lastige Angelegenheit. Aber mal ehrlich – kuckt euch die Fotos an – wer kann da zu einer Pause schon „nein“ sagen?!
Meine Unterkunft heute liegt hinter den sieben Hegau-Bergen im Land der verzauberten Kühe, und der Pfad dorthin ließ mindestens das eine oder andere Schneewittchen am Wegesrand vermuten.
Beim Abendessen im Bären traten dann auch die drei bösen Hexen in Form von völlig gestressten, sich gegenseitig und die Gäste ankeifenden Damen auf. Uiuiuiih, da ging ein Raunen durchs Publikum!
Den heutigen Bembel erhält die gute Fee vom Gasthof Adler dafür, dass sie sich hat von mir belatschern lassen und mir dann doch noch eines ihrer in die Jahre gekommenen Fremdenzimmer vermietet hat. Obwohl sie das eigentlich sonntags NIE tut!















