7 Berge

Wenn ich heute Morgen gewusst hätte, dass der Weg im Sieben-Berge-Hegau-Land ÜBER diese sieben Berge führt, hätte ich sicherlich die gute Fee um die Erfüllung der drei Wünsche ersucht: 1. Busfahrt für Schweinehund, 2. Busfahrt für Frau Komoot, 3. Busfahrt für Silke.
Aber so schlitterten wir unwissend in den Tag…

Bezüglich der Wegführung waren sich die Querweg-Macher (Querweg von Freiburg nach Konstanz), die von der Fernweg-E1-Fraktion und Frau Komoot ziemlich uneins. Aber irgendwie führen ja alle Wege nach Singen (Hohentwiel) und letztendlich wurden es gute (und mühsame) 22 Kilometer.

Ich hatte mich entschlossen, heute der geteilten Raute (Querweg) und NICHT Frau Komoot zu folgen, was sich prompt als Fehler erwies. Ich hätte es wissen sollen… Der Weg führte im Schlingerkurs hübsch über jede auch nur erdenkliche Höhe.

Den ersten Berg hatten wir ja schon gestern touchiert und damit abgehakt (Foto in der Rückschau).
Der zweite hieß Hohenstoffeln und bedeutete in der Praxis: Hochstoffeln im Wald, runterstoffeln im Wald und dazwischen garniekeine Belohnung durch hübsche Ausblicke. Berg zwei hätte man sich also durchaus sparen können!

Vor Berg Nummero drei gab es zwei Highlights am Wegesrand bzw. im Tal dazwischen:
1. Ein Wurst- und Fleischwaren-Automat, wie sie jetzt wohl neuerdings hier in der Gegend üblich sind, wie mir meine beiden neuen Wanderfreunde Sarah und Tobias heute beim Abendessen erklärten. Hübsche Idee eigentlich, aber über die Ökobilanz möchte man nicht nachdenken, oder?
2. Das eigens für Schweinehund und mich einstudierte Storchen-Ballett im Himmel über der Hegau, bestehend aus acht (!) Störchen, die wildeste Flugübungen in der Luft veranstalteten (leider auf dem Foto nur zu erahnen). Das war ein bisschen surreal.

Bis hin zu Berg Nummer drei war‘s ein Stück harte Arbeit in der Mittagssonne. Nicht auszudenken, wie das bei nochmals zehn Grad mehr und Windstille gewesen wäre …

Oben angekommen machte ich eine kurze Bänkchen-Verschnaufpause und weiter ging‘s zu Berg Nummer vier, dem Mägdeberg. Der konnte immerhin mit einer Burgruine aufwarten und lud mit einer Aussichtsbank zu einer Füße-hoch-Pause ein.

Danach ging‘s flott weiter, wobei wir Berg fünf und sechs großzügig links liegen ließen.
Das sei schon in Ordnung, meinte Schweinehund, es seien ja auch nicht alle sieben Zwerge gleich wichtig – eigentlich nur der, von dessen Tellerchen undsoweiter, ganz zu schweigen von den sieben Geißlein, von denen ja auch nur EINES im Uhrenkasten steckt. Aahja, Schweinehund erklärt sich seine Welt …

Aber der siebte und letzte Berg, der Hohentwiel, oberhalb von Singen sollte es samt Burgruine dann schon nochmals sein.

Ich war auch wirklichwirklich hoch motiviert, wenn mir nicht kurz vor dem Burgtor eine Sahneschnitte den Weg abgeschnitten hätte. Und als ich da so saß in der Burgschänke, kamen Sarah und Tobias (das Querweg-Pärchen) des Weges und wir verhockten uns ein wenig daselbst mit Wander-und anderem -gequatsche. Danach war von Hohentwiel und berghoch keine Rede mehr, nur noch von bergrunter und Hotel und gemeinsamem Abendessen.
Und so ging diese Etappe ganz märchenhaft unspektakulär zu Ende. Wer hätte das gedacht!

Der Bembel geht an den Metzgermeister Hans-Jürgen Heitz, für die unermüdliche Befüllung seines Automten (!) und seine sicherlich großartig-metzgermeisterliche Fähigkeiten (bei den orthografisch-sprachlichen ist Luft nach oben).

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