Nach vier alpin- bis hochalpinen Wandertagen und drei Nächten in Hütten-Matratzenlagern liege ich gesund und munter aber extrem müde in meinem Bett in Klösterle am Arlberg und gebe hiermit ein Lebenszeichen von mir.
Dass es seit drei Tagen keinen nennenswerten Blog-Eintrag gab, liegt vorrangig am Netz, dass es auf den Hütten aufgrund ihrer Abgeschiedenheit mitten in der Bergwelt wenig bis gar nicht gibt, und natürlich gibt’s auch kein Wlan, denn die Wandersleute und Bergsteiger sollen ja ihr analoges Hüttenleben leben, Karten spielen, würfeln und schwatzen, in jedem Fall jedoch trinken, denn das lässt die Hüttenkasse klingeln!
Netterweise war Eckart, den ich von lustigen Westweg-im-Schwarzwald-Plaudereien kannte, am Montag in der Biberacher Hütte zu mir gestoßen, und unser Weg führte uns von dort in drei Etappen über die Göppinger und Freiburger Hütte zum Spuller See, wo wir uns heute Nachmittag trennten und ich nach Klösterle abstieg.
Aufgestiegen zur Biberacher Hütte war ich am Montag (20.07.) bei strahlendem Sonnen-Sommer-Wetter. Die frühmorgendlichen Einkäufe (Snacks für die Bergetappen und eine neue Hose – die alte ist bald durch) waren schnell erledigt und schon war ich auf dem Weg.
Der führte durch den Wald erst mäßig bergauf, touchierte kurz die Bergkristallhütte (Montag Ruhetag) und bot dann ein erstklassiges Bergpanorama.
Laut Frau Komoot sollte unser Weg da irgendwo über die Bergkette führen (siehe Foto), was man sich eigentlich nicht vorstellen kann – wie soll DAS denn gehen? – und dann geht es doch, weil der Schotter- zum Bergweg wird und dann zum Pfad, der sich rechts- und linksrum windet und vor allem steiler wird und immer steiler, bis er quasi in der Falllinie senkrecht bergauf führt und Schweinehund abkotzt. Und dann hat man den Salat!
Interessanter als die Kilometer sind im Gebirge ja die Höhenmeter (derer waren‘s an dem Tag 1.400 im Anstieg) und noch spannender die Gehzeiten, die Frau Komoot jedoch deutlich realistischer zu berechnen weiß, als die Ausschilderungs- und Markierungsfuzzis vom österreichischen Alpenverein. DEREN Zeitangaben nämlich sind unsäglich bis wolkenkuckucksheimich, also eigentlich nicht machbar. Und so waren es statt dreidreiviertel Stunden fünfeinhalb.
Schweinehund hat also gekotzt, aber das nützt ja am allerwenigsten, und so machten wir Schrittchen für Schrittchen und alle paar Meter ein Verschnaufungspäuschen. Und dann waren wir – immer wieder unfassbar – auf einmal doch oben auf dem Töbelejoch und tauchten ein in die Welt der Bergwiesen, Murmeltiere und Bergziegen.
Nach einer Staun-Kuck-Foto-Pause ging‘s dann runter zur Biberacher Hütte, die da träge in der Nachmittagssonne auf ihrem Bergrücken hing und von der Sonnenbank auf der Terrasse einen sensationellen Blick ins Große Walsertal bietet.
Herr Eckart kam spät, doch er kam. Die Geschichte SEINES Aufstiegs kann er ja in seinem eigenen Blog erzählen oder auch nicht, ich für meinen Teil war einfach nur froh, dass er da war. Und deswegen kriegte er ja auch den Bembel.
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Morgen ist Ruhetag in Klösterle, denn es soll Bindfaden-regnen. Eine gute Gelegenheit, den Blog auf den neuesten Stand zu bringen, denn es fehlen ja noch drei Tage. Aber jetzt muss ich erst mal schlafen – Gute Nacht!












Liebe Silke,
schön, ein Lebenszeichen von dir zu hören – meine Abende waren ein wenig un-schweinehundig ohne deine Einträge! Denn MEINE Internetverbindung ist hier drüber im Appartment immer tadellos 🙂 Nun freue ich mich auf weitere Abenteuer! Es grüßt aus dem Lechtal nebenan deine Mary
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