Master Mint

Als ich heute Morgen über den Flur zur Toilette tapste, ging es am Bogenschützen-Frühstückstisch schon hoch her. Denn in der letzten Nacht waren alle Zimmer belegt im Haus zur Post, und zwar mit Bogenschützen, die heute am in Klösterle stattfindenden überregionalen Bogenschützen-Parcours teilnahmen. Aber dazu später noch…

Als ICH dann gefrühstückt hatte, fuhr ich mit dem Bus nach Bludenz, um meine frisch und neu besohlten Stiefelchen abzuholen. Und was soll ich sagen? Eins-a, der Herr Master Mint. Nicht nur, dass er schon nach den fertigen Stiefeln griff, als er mich kommen sah, sich also an mich erinnerte, nein, er ließ mich auch mitten im Einkaufszentrum probelaufen, schliff hier und da noch eine Feinheit von der Sohle ab, umkreiste mich mit einem Imprägnierspray und verabschiedete mich dann mit Handschlag (Sch… auf Corona) und besten Wünschen. Ich solle ihn weiterempfehlen, was ich hiermit gerne mache: Wer also im Umkreis von 100 km um Bludenz mal abgelaufene Wanderstiefel (oder anderes Schuhwerk) hat, wende sich vertrauensvoll an Herrn Master Mint im Einkaufszentrum Zimbapark zu Bludenz. Der Mann weiß, was er tut!

Zurück in Klösterle war es 12 Uhr und Zeit für ein kurzes Sahneschnittchen, bevor es durch den Wald und die grüne Weide 1.000 Hm rauf zur Kaltenberghütte und hinein ins Verwall ging. Im Wald begegnete ich den Bogenschützen wieder, die da durchs Unterholz strolchten auf der Jagd nach Gummitieren und anderen lustigen Zielen. Übrigens heißt „Hals und Beinbruch“ auf bogenschützig „Alle ins kill“. Was man nicht so alles lernt, wenn man durch Österreich wandert?!

Der Weg selbst war extrem langweilig, eine typische Zustiegs-Etappe, erst hoch durch den Wald, dann hoch über Weiden, wo sich der Kuh- nicht vom normalen -dreck unterscheiden ließ (der viele Regen hat Spuren hinterlassen), was dann aber auch irgendwann egal ist und mit frisch besohlten Stiefeln sowieso.

Schweinehund war missgelaunt traurig, weil er seinen neuen Kumpel vermisste, der heute wieder anderes zu tun hat. Frau Komoot tat alles, um uns aufzumuntern, führte uns sogar an einem hübschen Wasserfall vorbei, und dann kam nach guten drei Stunden auch schon die Hütte in Sicht.

Erst Abends hellte sich Schweinehunds Laune wieder auf, weil er ein paar neue Freunde fand (der lebt ganz im Hier und Jetzt), die da am abendlichen Bergsee grasten. Das WAR vielleicht eine Ruhe da oben – unfassbar! Und so genossen wir den Sonnenuntergang in den Bergen in aller Stille und waren mal wieder sehr dankbar, wenn ich das jetzt mal so emotional sagen darf.

Keine Frage, wer den heutigen Bembel bekommt: Herr Master Mint aus Bludenz – by the way, ein echter Vorarlberger!


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