Unverhofft geruhsam

In den letzten beiden Tagen habe ich viel an der Strandpromenade und in Cafes rumgelungert, Cafe con leche getrunken und den lieben Wandergott einen guten Mann sein lassen. Außerdem habe ich viel gelesen, zum Beispiel den neuen Roman von Ewald Arenz: Die Liebe an miesen Tagen. Den Roman gefiel mir geht-so-seine-anderen-fand-ich-besser.
Die Tage hier in Marbella sind also unverhofft geruhsam (im Vergleich zu den geplanten 25-Kilometer-Etappen im Hinterland) und alles andere als mies. Das Regentief hat sich zumindest hier schon wieder verzogen und es ist Sommer an der Costa del Sol, meine Damen und Herren (ich trau mich das ja gar nicht so laut zu sagen bei den Schneefotos, die mich aus Bremen erreichen…).

Dennoch setzte Frau Komoot natürlich diverse Erkundungstouren durch Marbella auf die Agenda. Dabei zeigte der Ort seine zwei Gesichter. Das historisch-hübsche, weiß getünchte Altstadt-Marbella, das mit seinen Plätzchen und Gässchen zum Bummeln einlädt – wobei sich die allüberall zum Kauf dargebotenen bunten Kleidchen und Espadrilles spätestens im dritten Laden dann auch wiederholen, ganz zu schweigen von den Flamencotänzerinnen und Fächern, die wir schon aus Ronda kennen – historisch-hübsche Altstadt also…

… und das pauschaltouristisch aufgerüstete Marbella mit seinen Hotelbunkern und Strandbars. Diesbezüglich wird allerorten noch kräftig Sand hin- und hergeschoben, gezimmert und gehämmert, und alles fein gemacht für die sicherlich bald einbrechenden Touristenhorden.

In diesen Tagen ist das insgesamt eine erträgliche Mischung, da die Saison gerade erst beginnt und alle noch sehr entspannt sind. Aber: Im Sommer möchte man hier nicht sein, no, no!

Im Stadtpark verspeisten ein paar Spanier ihre Mittags-Stulle und räkelten sich – sehr zur Freude von Schweinehund – ein paar Schildkröten-Familien in der Sonne.

Ansonsten habe ich in der Estación de Autobuses ein Bus-Ticket erstanden, mit dem wir morgen für sage und schreibe 9,92 Euro dreieinhalb Stunden gen Westen, nach Cádiz fahren werden. Dort weilt derzeit Muddi und poliert ihr Spanisch auf, und gemeinsam mit dem Bruder, der am Freitag einfliegen wird, werden wir uns ein paar schöne Tage machen. Das wird fein!

Und da man, wenn nicht viel passiert, so einen Blog-Eintrag ja auch nicht künstlich in die Länge ziehen muss, ist jetzt Feierabend! #jetztwirdgeschlafen

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