Heute war ich im Guggenheim-Museum. Auf direktem Wege im Nieselregen hin, Café con leche auf die Hand, nicht über Los und für auch nur 15 Euro. Und es war sensationell!

Empfangen wurden wir von Puppy (von Jeff Koons und nachmittags bei Blauhimmel fotografiert), der eigentlich nur zur Eröffnung des Museums dort stehen sollte, aber nach Protesten der Bevölkerung (verständlich!) bleiben durfte und fortwährend und immer wieder neu mit Blumen bepflanzt wird. Das war ein Auftakt ganz nach Schweinehunds Geschmack.
Drinnen gibt‘s derzeit Joan Miró und Oskar Kokoschka, eine Sammlung an ausgewählten Kunstwerken der Moderne und Arbeiten, die extra für das Museum geschaffen wurden. Besonders eindrücklich sind die riesigen Stahlskulpturen von Richard Serra, gebogene Stahlwände, die in Spiralen und parallelen Wellen angeordnet sind und so immer wieder neue Erfahrungsräume schaffen. Die wurden dann auch anfangs von einigen Horden französischer Jungendlicher ausgiebig „bespielt“ – danach kehrte kontemplative Ruhe ein.







Miró ist eben Miró. Bilder mit klarer Form- und Farbsprache und von hoher Strahlkraft. Gemälde, die nach Aussagen des Künstlers durch Halluzinationen entstanden sind, die durch Hunger ausgelöst worden waren. Ohje. Werktitel wie „Ein Stern streichelt die Brust einer schwarzen Frau“ und „Snobistischer Abend im Haus der Prinzessin“. Ich lass das mal so stehen.




Auch Schweinehund hatte ein Lieblingsgemälde; er nannte es „Die Wolkenkatze“:

Für Oskar Kokoschka fehlte uns ein wenig die Motivation – da kann er noch so viele deutsche Politiker gemalt haben, er ist einfach nicht mein Ding. Dafür schauten wir noch in der Sammlung vorbei und waren weiterhin schwer beeindruckt.





So viel schönstschöne Kunst und Architektur machen ganz schön müde.
Wir genehmigten uns ein paar Pinchos (das sind die baskischen Tapas) und eine kalte Limo im hauseigenen Pincho-Tempel und überlegten, was wir mit dem restlichen Tag anfangen wollten. Frau Komoot entdeckte auf dem Stadtplan eine Funicular, und selbstredend war Schweinehund sofort Feuer und Flamme. Also fuhren wir mit der Standseilbahn hinauf auf den Berg und hatten einen wunderbaren Blick auf die Stadt, die Ausläufer der Picos und tatsächlich auch Richtung Meer.



Wir hatten zwar eine Rückfahrkarte, aber mittlerweile war die Sonne rausgekommen und so beschlossen wir, zu Fuß in die Stadt zurück zu steigen. Auf einmal fanden wir uns inmitten gemütlicher Natur wieder mit Pferdeweiden und Obstbaumwiesen. Außerdem ging es vorbei an den schönsten Miradörchen (kleine Ausgucke) immer mit Blick auf Bilbao und das Guggenheim. Leider war die Verpflegungsmeisterin darauf nicht vorbereitet. So ein paar saure Pommes auf halber Höhe hätte ich gerne genommen.
Den Abend verbringen wir im Raumschiff.
Es ist ganz wunderbar, alleine unterwegs zu sein und sich die Zeit zu nehmen, die man eben braucht zum Kucken und Staunen, Fotografieren und Schreiben. Aber es ist schon schade, dass die Gesellschaft fehlt, um all die leckeren Pinchos und Weinchen zu testen, die die unübersehbare Zahl von Bars und Restaurants bereithalten.
Morgen fahren wir nach drei Nächten in unserer coolen Kapsel weiter nach San Sebastian. Mal wieder war ich mit der Buchung des Bustickets zu spät dran, so dass ich nun mit José fahren werde. Über Blablacar gebucht (in früheren Zeiten nannte man das Mitfahrzentrale). 10.50 Uhr am Busbahnhof. Ich bin gespannt!
Zum Schluss des heutigen Beitrags noch ganz liebe Grüße an alle Leser:innen, die im Bremer Bildungssystem arbeiten (oder sonstwie Urlaub haben): Macht‘s euch richtig fein und erholt euch gut! #schoeneferien