Bitte Hebel drücken!

Heute Morgen ging es um eine sonntägliche Zeit (also mal wieder spät) los Richtung Falkenberg; läppische 17 Kilometer quasi in der Ebene, was mir jedoch aufgrund der mittlerweile etwas höheren Temperaturen und meiner immer noch wehen Füße adäquat erschien – und Schweini sowieso.

Vorbei an der Friedenfelser Grundschule (da ist die Bildungswelt bestimmt noch in Ordnung), dem Schloss (derer von Notthafft-Weißenstein) und den beiden Kirchen (Loblieder aus beiden), hinein in die Oberpfälzer Landschaft.

Am Ortsausgang wunderte ich mich über einen Karpfen, der jedoch ist, so liest man, Symbol für die jahrhundertealte Tradition der Teichwirtschaft im „Land der tausend Teiche“. Aha!

Im Örtchen Muckenthal übte der Landwirt-Nachwuchs am Kirchbergelchen gerade das Heu-Trecker fahren.

Und dann: Tausend Teiche hin oder her – der Fischladen irgendwo im Oberpfälzer nirgendwo kam dann doch überraschend.

Ob die wohl auch Krabbenbrötchen haben? In der Nordsee gefangen, in Polen gepult und in Muckenthal verkauft? Hm, nein, wohl nicht. Dann doch eher Karpfen aus der Muckenthaler Teichpfanne (kein Küchengerät, sondern eine Landschaft).

Kurz hinter Muckenthal hatte Familie Goldsteig eine Umleitung ausgeschildert wegen einer defekten Bahnschranke.

Am besten finde ich den Satz: „Die Deutsche Bahn bemüht sich um eine Reperatur.“
Da solche Schilder auch gerne dann noch hängen, wenn das Problem längst behoben ist, ließ ich es drauf ankommen. Außerdem wollte ich unbedingt durch die besagte Muckenthaler Teichpfanne spazieren.

Dabei handelt es sich um die beeindruckende Ansammlung von 4.700 Fischteichen, in denen vorrangig Karpfen gezüchtet werden. Während Schweinehund begeistert umher sprang, suchten Frau Komoot und ich den Weg zwischen den Teichen. Es war SO hübsch, dass ich das Handy samt Frau Komoot für ein Selbstauslöserfoto an einem hervorstehenden Birkenzweig installierte (und Frau Komoot sagte noch: „Tu es nicht…“).

Bei Sekunden 10,0 löste die Maschine aus, bei Sekunde 10,1 machte sie samt Frau Komoot einen Abgang in den Teich-Schmodder. Dolle Schmodder-Sauerei-Augen-verdreh!

Kurz danach stieß ich auf die Bahnlinie und den besagten Bahnübergang, der natürlich einwandfrei funktionierte (wusste ich’s doch). Aber wie!

Dort muss man sich ungelogen noch über einen Meldeposten (Bitte Hebel drücken!) beim Wärter anmelden (der öffnet dann die Schranke) und wieder abmelden (dann schließt er die Schranke wieder). Ernsthaft!

Jetzt wissen wir endlich, wo das ganze Bahn-Personal steckt!

Das nächste Highlight waren die Wiesauer Waldseen: Mondsee, Silbersee und Perlsee, wo ich beim Fotografieren aus Versehen nackte Naturisten aufschreckte. Schuldigung!

Da es nicht nur wunderschön, sondern auch wunderschön mückenverseucht war dort an den Seen im Wald, lief ich schnell weiter. Ein paar von diesen Mistviechern haben mich dennoch erwischt!

Nach einer vorzüglichen Füße-hoch-Pause mitten im Wald liefen die restlichen Kilometer wie geschmiert, und ich trudelte schon gegen 16 Uhr in Falkenstein ein.

Dort steht erstens eine imposante Burg und zweitens das Gasthaus zum goldenen Stern, wo ich für heute unterkomme und gleich sicherlich vorzüglich speisen werden. Vielleicht Karpfen, wer weiß?

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