Bus kommt…

Der Tag begann mit der ersten längeren Unterhaltung seit Beginn der Wanderung: Mit der Frühstückswirtin philosophierte ich über das Für und Wider des Landlebens und die Möglichkeiten des Broterwerbs in und um Eystrup (Spargel, Kartoffeln, Baugewerbe … und Marmelade).
Ansonsten treffe ich auf weitgehende Nichtbeachtung, um nicht zu sagen Ignoranz. Aber vielleicht können die Menschen hier mit mir in meiner Wanderkluft nebst Rucksack und Wanderstöcken einfach nichts anfangen. Bin gespannt, wie sich das entwickelt, wenn ich in touristischere Gebiete komme.

Der Weg führte mich heute über Gandesbergen Richtung Haßbergen und zwar durch den Wald. Eigentlich mache ich mir ja keine Sorgen bezüglich der Wegfindung, ich hab ja Frau Komoot (meine Wander-App) dabei und heute auch die Sprachnavigation entdeckt (sehr praktisch!). Heute jedoch wollte Frau Komoot tatsächlich, dass ich in den kleinen Pfad einbiege (linkes Foto). Der verlor sich dann auch hübsch nach dem ersten Ameisenhügel. Fortan quakte mir Frau Komoot die Ohren voll, die Tour läge wahlweise 80, 120 oder gar 160 Meter rechts von, vor oder hinter mir. Einen ganz schönen Schlingerkurs durchs Gehölz haben wir da hingelegt, Frau Komoot und ich, und waren dann auch froh, als ein anständiger Waldwegen in Sicht kam (rechts). Da hatten wir uns in Haßbergen erst mal einen Apfeltee und einen Amerikaner in der Bäckerei Ledig verdient!

Hinter Haßbergen stieß ich dann mal wieder auf die Weser.

An der Stelle war eigentlich auch schon der Punkt erreicht, wo mein Gebein ziemlich am Ende war. Da kam eine Nachricht von einer Freundin, ihr Auto würde gerade von Schleswig-Holstein nach Bremen abgeschleppt (ggf. Motorschaden). Ich hätte mich auch gerne vom ADAC abholen lassen. 🙂 Stattdessen habe ich mir und Schweinehund einen weiteren Tee in Drakenburg versprochen. Doch dort: kein Bäcker, kein Laden, kein gar nichts. „Nee“, lachte die Frau, die ich an der Bushaltestelle ansprach, „in Drakenburg ist schon lange nichts mehr!“
Ach so…
Aber gleich würde der Bus nach Nienburg kommen. Schweinehund wurde aufmerksam und kläffte „Bus fahren, Bus fahren!“ Ich kläffte zurück. Und dann kam der Bus.

Bus kommt
Tür auf
Menschen raus
Menschen rein
Tür zu
alleine sein.

Und weiter ging es durch die Drakenburger Marschwiesen Richtung Nienburg.

Schweinehund und den WIRKLICH schmerzenden Beinen hatte ich zwar zwischendurch noch ne Ibu (Ibuprofen) hingeworfen. Trotzdem waren sie – nach 24 km in Nienburg angekommen – ganz schön unleidlich. Ballast musste weg und zwar jetzt und hier und heute. Und so fanden 1,5 Kilo ihren Weg nach Bremen.

Ballast abwerfen

Der heutige Bembel geht an Frau Komoot für die meist zuverlässige Wegführung. Nee, Schweinehund, DU kriegst keinen Bembel!

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