Das Kieler „Taxi“ setzte mich heute Morgen um halb zehn am leicht verschneiten Hermannsdenkmal ab.
Nach ein paar Tourifotos mit Hermann und Thorsten, fuhr das Taxi Richtung Süden und ich blieb mit Schweinehund und Frau Komoot alleine zurück. An einem dunkelmausgrauen Februarmorgen, an dem der eiskalte Wind scharf blies und Maschinengewehrsalven des nahe gelegenen Truppenübungsplatzes durch den Teutoburger Wald dröhnten standen wir mutterseelenallein am Anfang einer „Rest“-Etappe von immerhin noch 27 Kilometern.
Landschaftlich gesehen nix Neues im Teutoburger Wald: Wald, Bäume, Waldwege und ab und zu die Gelegenheit, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Doch Frau Komoot versprach weitere touristische Highlights, z.B. die bekannten und beeindruckenden Externsteine, aber auch kleine feine wie ein Gedenkstein zur „Vogeltaufe“ oder das „Schwarze Kreuz“.
Ansonsten hatte ich heute diverse Begegnungen mit netten älteren Herren (wahlweise mit Hund oder leeren Eierschachteln (?)), die sich besorgt zeigten (So alleine im Wald?) und mir Gottes Segen (und sonst nichts von oben) wünschten. Vielen Dank!
Die schönste Begegnung aber war die mit Naturliebhaber Frank und seinen Kollegen, die in diesen Tagen die Wander-Infrastruktur rund um die Externsteine auf Vordermann bringen und unter anderem selbst geschnitzte Holzschäfchen am Wegesrand aussetzen.
Absolut bezauberndes Natur-Highlight war auch das Silberbachtal. Nicht auszuhalten die Vorstellung, wie hübsch sich das wohl erst an einem warm-sonnigen Maitag ausnehmen würde. Schweinehund und ich fanden die Mausgrauigkeit des heutigen Tages doch sehr schwer auszuhalten!
Die Tatsache, dass wir keine einzige Pausenmöglichkeit fanden, machte die Sache nicht besser. Alle Restaurants, Cafés und Kioske auf der Strecke waren geschlossen.
… wahrscheinlich, damit die rechtschaffene Wandersfrau nicht durch weltliches Tüdelüt vom Weg abkommt und auch wirklich echte Läuterung erfährt. Dafür hatte sie dann auch während Stunden (und auf 27 Kilometern ohne nennenswerte Pause) reichlich Gelegenheit. Schweinehund hat gekotzt … und ich auch!
Der letzte Teil der Etappe bestand aus meiner Lieblings-Weg-Sorte (schnurgerade) und zog sich endlos entlang des Eggegebirgskamms, bevor es nochmals RICHTIG ungemütlich wurde und ich im Kahlschlag bis zu den Knöcheln im Matsch versank.
Jedoch: Auch die längste Etappe hat einmal ein Ende, irgendwann ist der letzte Schritt getan und dann sind auch die Bratkartoffeln auf dem Tisch eines GEÖFFNETEN Gasthauses in Altenbeken.
Den Bembel verleihe ich heute im Namen aller Wandersleute Frank und seinen Mannen dafür, dass sie dieser Tage die Wander-Infrastruktur in Schuss halten und selbst geschnitzte Holzschäfchen am Wegesrand platzieren. Sehr süß! Weiter so!
PS: Schweinehund sitzt neben meinem Bett und winselt, wir mögen doch morgen bitte, bitte aufgrund der Wetter- und Pausenlage mit Bus und Bahn fahren. Wir werden sehen…





















Da sind sie ja, die Externsteine! (Du hattest ja schon angekündigt, dass du daran vorbei kommen würdest …)
Ich schwelge in Erinnerungen an eine tolle, wenngleich etwas zu marienkäfer-lastige Klassenfahrt seinerzeit mit dir!
Vielleicht sollten wir da tatsächlich – in memoriam – an einem schönen Mai-Wochenende noch mal hin. Ich stünde zur Verfügung! Aber bitte bestell für mich dann auch noch mal das Rucksack-Taxi!
Und hier noch mal die Durchhalteparole: Mach tapfer weiter, das bisschen mausgrau lässt ja den Schweinehund hoffentlich nicht erstarken – ich bin nämlich jetzt schon ganz gespannt auf deine Eindrücke vom Hochsauerland …
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Hallo Silke,
ich bin beeindruckt, wie Du und Dein Schweinehund Euch da durchbeißt.
Erschreckend die Bilder des ‚Waldes‘ zu sehen, auch wenn man davon immer wieder hört. Jahrelange Ignoranz fordert ihren Tribut.
Hier in Bremen sieht es eigentlich ganz gut aus. Dieses komische gelbe Ding am Himmel ist sichtbar, ich muss Wikipedia mal fragen, was das eigentlich ist. Vielleicht siehst Du es ja auch mal….
Halt die Ohren steif und halte durch!!! 😉
Deiner Wohnung geht es gut und ich habe schon alle Fenster vernagelt, da der nächste Sturm vor der Tür steht.
Liebe Grüße und ‚viel Spaß‘ weiterhin auf Deiner/Eurer Wanderung.
Gedrückt, Wolf
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Das Hermannsdenkmal (als die Römer frech geworden…) und die beeindruckenden EXTERNsteine, wie schön,.da werden Erinnerungen wach an unsere Bielefelder Zeit vor 45 Jahren…..LG Karin
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