Liebe Gemeinde: SO geht Verpflegung einer müden Wandersfrau!

In diesem Falle Frühstück im Hotel Zeitler in Marsberg. Sehr empfehlenswert, falls da mal jemand hinkommen sollte, was aber nicht sehr wahrscheinlich ist, wie der Hotel-Chef jammerte, weil sie, die Marsberger, ja nirgends richtig dazu gehören würden, nicht zu Nordrhein-Westfalen (da hinten sei ja gleich Hessen!) und nicht zum Sauerland (wo die vielen Touristen seien). Ohje, der Arme! Aber den E5 über die Alpen von Oberstdorf nach Meran, den habe er auch schon gemacht – also eine verwandte Wander-Seele… 😉
Der Vormittagsplausch plauschte so vor sich hin, so dass ich viel zu spät loskam auf meine 29 Kilometer nach Schweinsbühl. Selbst schuld…

Die gesamte Etappe bestand aus einem Auf und Ab durch einen hübschen Feld-Wald-Wiesen-Mix mit herrlichen Ausblicken aufs Hochsauerland, dessen Bergkuppen schneegezuckert in der Ferne lagen. Das Wetter wurde zunehmend sonnig, wenngleich mir den ganzen Tag ein eiskalter Wind entgegenpfiff. Aber Schweinehund war erst mal ganz begeistert und trollte sich in die Wälder.
Wie vom Familien-Theologen zu hören war, wird es nun zunehmend katholisch auf meinem Weg. Und das zeigte sich dann auch prompt an diversen Kirchlein, Kapellchen und Madonnen am Wegesrand. Und daran, dass ich an einen der vielen Jakobswege, die unser Land durchziehen, angedockt habe (ne, den gibts nicht nur in Spanien…).
Und dann sind da noch die Windenergieanlagen, die hier sehr zahlreich in der Gegend herumstehen und zwar grünen Strom fabrizieren, aber das Landschaftsbild nicht eben aufwerten. Aber wie heißt es so schön? Einen Tod muss man sterben. Und vielleicht fällt der Menschheit irgendwann auch noch was Besseres ein, als diese überdimensionierten Windräder.
Die Pausensituation war heute wieder einmal zum Mäuschen melken und fand ausschließlich draußen im eisigen Wind statt. Die Infrasruktur für launige Pausenbeschäftigung war immerhin vorhanden. Die Schaukel wurde ausgiebig genutzt, aber das Wassertreten musste aus Wassermangel leider verschoben werden.
Pünktlich zu Kilometer 20 war dann auch Schweinehund wieder da, setzte sich oben auf meinen Rucksack und war von dort auch nicht mehr runterzukriegen. Mit Schweinehund und mir ist es ein wenig wie mit dem Esel und dem Bauern, die mir heute begegnet sind. 😉 Oh, die letzten Kilometer waren mühsam.
Die Schatten wurden länger und es dämmerte schon, als ich endlich – nach 7 Stunden und heute mit ziemlich wehen Füßen – mein Ziel Schweinsbühl erreichte.
Schweinsbühl (so lesen wir bei Wikipedia) ist ein Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im Nordwesten von Nordhessen. (Ja, genau, in Hessen bin ich schon!) Es hat 108 Einwohner, von denen mich ein Zehntel vor dem Gasthaus und Pension Döbelt empfingen – nämlich die von der Feuerwehr, die daselbst heute ihre launige Jahreshauptversammlung abhalten. Des Weiteren gibt es hier kein Netz und keine vegetarische Speisen. Aber immerhin ein warmes Essen und ein kuschliges Bett.
Ein Hoch! auf Schweinsbühl – und einen Bembel dazu!


















Liebe Silke, ich folge deine Wanderung…:) hoffe die geht es gut und du geniess es! freue mich auf deine bestimmt viele erzaehlungen wenn du wieder in Bremen bist! LG WanderFrau!, Cova
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